2.1.21

Das Datum war zu schön um es nicht als Titel des Beitrags zu nehmen.

Da wären wir nun: 2021. Neues Jahr, neues Glück – oder so ähnlich. Allerdings bin ich aktuell einfach nur müde von 2020. Müde von Jobs für die ich mich angestrengt habe und doch nur eine Übergangslösung war. Ich passe einfach nicht in das Konzept „Zeitarbeit“. Ende Januar 2020 war es nur als Übergangslösung gedacht. Dann kam Corona und ich wurde zur Übergangslösung.

Aber egal wie mies das letzte Jahr streckenweise war – es war nicht das schlimmste Jahr in der letzten Dekade. Das letzte Jahr war herausfordernd und eine emotionale Achterbahn, aber ich hatte schon schlimmere Zeiten. Oder die Wunden dieser Zeiten sind einfach nur zu einem so zähen Narbengewebe geworden, dass 2020 kaum Möglichkeit hatte neue Narben zu hinterlassen.

Ich war im Dezember etwas mutig oder eher übermütig. Nach meinem letzten Arbeitstag (23.12.) habe ich mir die Haare kurz rasiert. Es sind knapp 2 Zentimeter geblieben, an den Seiten etwas weniger. Ich habe schon lange darüber nachgedacht und mich nie getraut. Da ich bis mindestens Mitte Januar zuhause sein werde, hatte ich keine Ausrede mehr um es nicht zu tun. Immerhin habe ich jetzt genug Zeit um mich mit dem Blick in den Spiegel anzufreunden. Es ist extrem praktisch und es fühlt sich gut an, aber es sieht noch ein wenig fremd aus. So kurz waren sie einfach noch nie. Und ich hab auch nicht ganz die „perfekte“ Kopfform dafür – wäre mein Dickschädel etwas symmetrischer, würde ich mir besser gefallen.

Ansonsten kann ich zum letzten Jahr keinen Rückblick bieten. Es ist einfach nicht wirklich viel passiert. Viel allein, viel zuhause…Psyche hat gelitten und ich versuche das zu reparieren. Aber ohne Ziel und Antrieb ist es schwer. Jeder Funke Hoffnung in den letzten Monaten ist schneller erloschen, als ich blinzeln konnte. Aber eine Sache habe ich gelernt – irgendwie geht es immer weiter.

Frohes neues Jahr.

Immer leiser.

Je lauter es um mich herum wurde, desto leiser wurde ich. Mir fehl(t)en die Worte um die Gefühle auszudrücken.

Zu oft wurde mir gesagt oder gezeigt, dass es eh nicht wichtig sei was ich zu sagen hätte. Mir wurde das Wort abgeschnitten und ich habe es zugelassen.

Und dann kam dieses Jahr…plötzlich kam die präsente Einsamkeit dazu und ich wurde noch stiller. Mittlerweile habe ich das Gefühl mich irgendwo in dieser Achterbahn des Lebens verloren zu haben. Alles dreht sich, aber mein Sicherheitsbügel hat mich nicht gehalten und ich falle.